Online-Seminar VI - Gelingende Kommunikation
Das auf Interaktion und Selbsterfahrung angelegte Onlineseminar bot den Teilnehmenden Einblick in die Arbeit der "Vielfalter". Die aus acht Unternehmen, die als eine Gütegemeinschaft im erweiterten Sozialraum agieren, bestehende regionale Initiative legt ihren Fokus auf die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen und bietet verschiedene Tools zur Unterstützung gelingender Kommunikation.
In einem ersten Projekt haben die Vielfalter Standards gelingender Kommunikation erarbeitet und darauf fokussiert, wie diese in den Einrichtungen implementiert werden können. In einem von Aktion Mensch geförderten Folgeprojekt geht es nun darum, gemeinsame Qualitätsstandards für die Förderung und Assistenz von Menschen mit Beeinträchtigungen im Sozialraum zu etablieren. Für eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist Kommunikation eine zentrale Voraussetzung. Auch in der UN-Behindertenrechtskonvention kommt dem Zugang zu Informationen und der barrierefreien Kommunikation ein maßgeblicher Stellenwert zu.
Die entwickelten Standards beziehen sich auf verschiedene kommunikative Bereiche, ein sechster Bereich wird gerade ergänzt. Diese Ansätze sind nicht nur für die Adressat*innen und Fachkräfte von Bedeutung, sondern sollen auch in das kommunale Umfeld hineinwirken.
Der Projektleiter von "Gelingende Kommunikation" des Christophorus-Werk Lingen e.V., Helge Sonnenberg, machte in seinem Vortrag deutlich, wie barrierefreie Kommunikation gelingen kann und welchen Rahmen es braucht, um die entwickelten Standards in Jugendhilfeeinrichtungen zu implementieren.
Dazu stellte er den theoretischen Ansatz der Vielfalter vor und rückte die Tools und Möglichkeiten gelingender Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen in den Mittelpunkt.
Die Teilnehmenden erhielten zahlreiche Impulse dafür, wie schon durch kleine Änderungen im Regelalltag, etwa durch die Arbeit mit Symbolen und Piktogrammen, mehr Barrierefreiheit in der Kommunikation mit jungen Menschen und ihrer Umgebung hergestellt werden kann. Insbesondere für den Hilfeplanprozess lassen sich für das Modellprojekt Inklusion jetzt Anknüpfungspunkte finden, um über Standards und die Weiterentwicklung dieses Settings zu diskutieren. Damit könnten sowohl pädagogische Verfahren der Hilfeplanung als auch räumliche Gestaltungsansätze weiterentwickelt werden.