Abschlussveranstaltung
Unter dem Titel "Inklusion jetzt" - Projektergebnisse, Praxismodelle und Zukunftsvisionen" fand am 12. Dezember die Abschlussveranstaltung des Modellprojekts statt.
Seit 2020 waren 61 Modelleinrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, bundeslandübergreifend und heterogen in ihrer Größe gemeinsam unterwegs, um sich zu erarbeiten, wie die inklusive Kinder- und Jugendhilfe umgesetzt werden kann. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die unterschiedlichen Wege, welche von freien Trägern gegangen wurden, um mit den jeweiligen Voraussetzungen inklusive Angebote zu entwickeln.
Beispiele gelingender Praxis im Mittelpunkt
Den Auftakt bildete Claudia Völcker von den Diakonissen Speyer, welche über das Projekt BeST-Wohnen berichtete. Das Projekt hatte den Aufbau inklusiver Wohnformen zum Ziel, in welchen Jugendliche und junge Erwachsene unabhängig ihrer Zuweisung von SGB VIII und SGB IX einen Platz finden sollten. Wesentliche Stolpersteine lagen dabei in den bisher getrennten Leistungssystemen, die mit einer Gesetzesnovellierung endgültig aus dem Weg geräumt werden sollten.
Adressat*innen als Entscheidender Maßstab einer gelingenden inklusiven Kinder- und Jugendhilfe
Anschließend stellte Prof. Dr. Wolfgang Schröer die Beteiligung von Adressat*innen im Gesamtprozess in den Mittelpunkt. Fluchtpunkte bildeten dabei die im Rahmen des Modellprojektes erhobenen Daten aus der Elternbefragung InkluBe - Inklusionserfahrungen, -wünsche und Bedarfe von Eltern in Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Eingliederungshilfe sowie dem Workshop mit Jugendlichen InkluJu. Er stellte dabei heraus, dass es wesentlich um die transparente Gestaltung von Hilfen aus einer Hand mit einer möglichst niederschwelligen Zugangslogik geht: Die Adressat*innen müssen im Mittelpunkt stehen.
Verantwortungsgemeinschaften etablieren
Als weitere Vertreterin der wissenschaftlichen Begleitung stellte Katharina Metzner die Ergebnisse der Analyse von Beispielen gelingender Praxis vor. Für das Gelingen inklusiver Angebotsstrukturen stellte Sie dabei die notwendigen Verantwortungsgemeinschaften öffentlicher und freier Träger von Jugend- und Eingliederungshilfe heraus.
Nach einer stärkenden Pause wurden in einer Expert*innenpanel die Perspektiven von öffentlichen und freien Trägern sowie von Adressat*innen diskutiert.
Matthias Kohrt (Niederramstädter Diakonie), Diana Klückmann (Careleaver e.V.) und Stefan Pietsch (Jugendamt Eschweiler) stellten ihre jeweilige Perspektive vor. Auch hier war die Gestaltung eines transparenten Prozesses ein wesentliches Kernanliegen, um die Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe in dem Sinne weiterzuentwickeln dass einerseits die aktuellen Herausforderungen genommen und gleichzeitig Innovation vorangetrieben werden kann.
Nach einem Rückblick über den Gesamtprozess des Modellprojekts formulierten Vertreter*innen von Fachverbänden der Erziehungshilfen ihre Anliegen an ein inklusives Kinder- und Jugendhilferecht.
Am Schluss der Veranstaltung wurde nochmals unterstrichen, dass die Weiterentwicklung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe auch nach Abschluss des Modellprojektes wesentliche Aufgabe von BVkE und EREV bleiben wird.