Sexualität bei Menschen mit Behinderung
Diese Ausgabe der Theorie und Praxis der Jugendhilfe setzt sich mit dem Thema »Sexualität und Behinderung« auseinander. Wie ein roter Faden zieht sich durch, dass es darauf ankommt, die eigene Sexualität möglichst selbstbestimmt leben zu können. Dieser Teil der Entfaltung der Persönlichkeit bedarf daher einer besonderen Aufmerksamkeit und ist unabhängig vom Geschlecht oder der Behinderung ein pädagogisches Querschnittsthema. Das Forschungsprojekt »Zwischen sexueller Gewalt und sexueller Selbstbestimmung bei Menschen mit geistiger Behinderung« zeigt, dass eine Unterstützung in der Beziehungsgestaltung unerlässlich ist, um übergriffiges Verhalten in einer Partnerschaft zu vermeiden und Beziehungen zu fördern. Das Spannungsfeld liegt darin, auf der einen Seite Schutz zu ermöglichen und auf der anderen Seite das selbstbestimmte Erleben von Sexualität zu fördern.
Wir sind am Anfang des menschenrechtsbasierten Umgangs mit Sexualität. Das Spannende in der Kinder- und Jugendhilfe ist es auch, sich immer wieder auf neue Themen einzulassen, die die jungen Menschen und ihre Familien bewegen. Notwendig ist ein Rahmen, der dies ermöglicht. Das inklusive Kinder- und Jugendhilferecht ist ein Baustein auf dem Weg dahin.